Stephan Dillemuth Lichtmenschen im Sumpf der Sonne

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Galerie für Landschaftskunst zeigt

am 12.12.2002 um 20 Uhr:


1) Vorfilm:
Asche Basis
ein Video von Paschutan Buzari und Stephan Dillemuth / 1995 / 15 min


2) Hauptfilm:
Lichtmenschen im Sumpf der Sonne

- Studien zur Lebensreform -
Ein Video, eine Aufführung von Stephan Dillemuth hergestellt anlässlich der Werkleitzbiennale / 2002 / 60 min.


Eintritt 2 Euro


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Photos: Bob Braine

 

 

 

 

 

 

Mehr von Stephan Dillemuth

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Lichtmenschen im Sumpf der Sonne

- Studien zur Lebensreform -

Um die Jahrhundertwende entstanden verschiedene Gruppierungen die unter dem Begriff "Lebensreform" zusammengefasst werden. Die teilweise utopischen, revolutionären, reaktionären und reformerischen Ansätze bezeichnen unterschiedlichste Ausbruchsversuche aus dem damaligen Empire, dem nationalen, kapitalistischen und monolithischen wilhelminischen Reich.

In Hinblick auf die Entwicklung der "Vielheiten" von parallelen Lebensentwürfen waren die Lebensreformbewegungen sicherlich Vorläufer der heutigen Identitäts- und Gruppenkonstruktionen durch Lifestyle-Entwürfe.

Damals jedoch haben einige dieser Ansätze dem entstehenden Nationalsozialismus seine "metaphysische Tiefe" gegeben. Andere Gruppierungen wurden in der Gesellschaft des "dritten Reiches" dagegen verfolgt, inkorporiert oder gleichgeschaltet und so wieder eine monolithische Homogenität erzeugt.

Das Video das Stephan Dillemuth zu diesem Themenkreis entwerfen wollte musste an der Komplexität des Themas notgedrungen scheitern, man sieht es auch schon an seinem Plakat dass sich die überbordende Fülle der Bilder nicht zähmen lässt, und unter Umständen nur zu einem beliebigen Muster verrinnt.

Statt eines fertigen Produktes will Stephan Dillemuth verschiedene Fragmenten und Probleme präsentieren... eine "Aufführung"?


Asche Basis
Press release


"The video ASCHE BASIS was made by Stephan Dillemuth and Paschutan Buzari in 1995. It is 15 minutes long and it looks like a sectional view through some hippie's video collection. You may call it a collage, others call it "sampling" and then they drivel about Hiphop or the digital nostalgia of the 90's.

I guess that the filmmakers' interest lay buried in the graveyard of modern architecture or in what makes the 1970s look so appealing for the 90s, when they were actually just a pseudo utopia of a pseudo sexy, pseudo social-democratic society. But resampling the failed intentions of a falsely glorified past means throwing them into the face of current discussions around city planning and the corporate representation of what was once intended as a democratic community.

That debunks the 90's as a similarly oppressive, similarly deceitful, but, unlike the 70's, almost masochistic decade, where the only idea left for sale is that of a retro utopia. One more year to get rid of this shit."


1999 Werner von Delmont